Ein Theater mit Herz, Witz und Männerschnupfen in Ingeleben

zuletzt aktualisiert: Donnerstag, 17. Juli 2025, 14:01 Uhr

Gestorben wird auf der Bühne – zumindest in Ingeleben. Dort laufen die Proben der Laienspielgruppe auf Hochtouren. Denn im September bringen die Mitglieder das Stück „Männergrippe – Lebst du noch oder stirbst du schon?“ auf die Bühne. Im Kulturzentrum in dem Dorf bei Schöningen geht es um Freundschaften, Beziehungen und ein Erbe, das an gewisse Bedingungen geknüpft ist.

Zwei Monate vor der Premiere werden noch Bierflaschen spontan mit Sektflaschen substituiert, Perücken sitzen noch nicht ganz, andere Requisiten haben es nicht auf die Bühne geschafft.

„Das Chaos hat viele Gesichter und einige davon stehen hier auf der Bühne!“, scherzt Ute Spindler, während die Schauspieler während einer Probe auf die Bühne gehen. Sie proben schon mit einer fast fertigen Kulisse und zum guten Teil in Kostümen. Das heißt: Kleidung und Haarteile sind schon lange aus dem Schrank geholt. Ute Spindler sitzt als Souffleuse vor der Bühne. Vergisst jemand seinen Text, hilft sie aus.

Schon komplett in Kostüm sind Ramona Seichter und Melanie Jestel-Heiser.

Wo während der Proben auch viel gescherzt wird, wird auch konzentriert gearbeitet. So kurz vor den Auftritten haben die Schauspieler nur noch wenig Texthänger. Nur wer für fehlende Kollegen einspringt, hält den Text in Händen.

Schon früh Proben im Kostüm

„Es macht Spaß, es ist aber auch harte Arbeit“, erzählt Spindler in einer Pause. Auch längere Passagen wie Monologe müssten während der Auftritte sitzen. Die Schauspielerei ist kein reines Textaufsagen. Die Schauspieler werden zu den Kunstfiguren.

Die Gruppe probt deswegen schon recht früh auf der Bühne und in Kostüm. „Wir lesen das Stück ein, zwei Mal und gehen dann auf die Bühne“, sagt Spindler. Das hilft den Schauspielern, in die Rollen zu schlüpfen, erzählen sie. Hat jeder ein erstes Gespür für seine Figur, wird es zudem für den internen Zweck aufgenommen. So können die Schauspieler außerhalb der Probenzeiten ihren jeweiligen Text lernen.

Ausgangslage ist eine Ehe in der Vorstadtidylle, inklusive Klischees.

Die Theatergruppe gibt es seit über 40 Jahren. 1981 startete die Gruppe mit kleinen Sketchen. Zur 900-Jahr-Feier von Ingeleben führte die Laienspielgruppe das erste dreiaktige Stück auf. Seitdem bringt die Gruppe fast jedes Jahr ein Stück auf die Bühne.

Rollen passend zu Schauspielern verteilt

Ungefähr 40 Mitglieder hat die Gruppe, wenngleich nicht alle bei jedem Stück auf der Bühne stehen. Spindler und ein Schauspielkollege suchen das Stück aus. Haben sie ein passendes Gefunden, vergeben sie die Rollen so, dass sie auch zu den Schauspielern passen.

Für kleine Witze ist während der Proben aber doch Zeit. Nach der ersten Szene des Probenabends meint einer der Schauspieler: „Es fliegen schon mal keine Tomaten, das ist gut.“

Mit einer kurzen Pause, in der Spindler Feedback gibt, wird schon die nächste Szene geprobt. Die Premiere am 6. September 2025 ist schon bald. Außerdem können die Schauspieler während ihrer Proben jeden Dienstag nicht überziehen. Spindler erzählt, dass einige der Schauspieler morgens schon um fünf Uhr aufstehen müssten.

Beitragsbild: Die Ruhe vor dem Sturm. Die beiden Herren der Schöpfung stoßen auf ein Angelwochenende an, das wegen eines Männerschnupfens ins Wasser fällt. Karin Zander (links) vertrat Markus Keune neben Jens Bandermann (rechts). Fotos: Sophie Weinmann

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