Mit frischem Elan und einem neuen Gesicht an der Seitenlinie startet Eintracht Braunschweig in die Spielzeit 2025/26 der 2. Bundesliga. Nach dem hart erkämpften Klassenerhalt über die Relegation gegen den 1. FC Saarbrücken in der Vorsaison blickt der Traditionsverein nun auf eine Saison des Umbruchs. Der personelle Wandel ist deutlich spürbar – nicht nur auf der Trainerbank, sondern vor allem im Kader.
Heiner Backhaus neuer Chef an der Seitenlinie

Mit der Verpflichtung von Heiner Backhaus als neuem Cheftrainer setzt die sportliche Leitung ein klares Zeichen. Der 43-Jährige, zuletzt erfolgreich bei Drittliga-Aufsteiger Alemannia Aachen, bringt eine klare Spielidee, emotionale Ansprache und Führungsstärke mit. Backhaus übernimmt das Amt von Interimstrainer Marc Pfitzner, der das Team in der Relegation rettete. Pfitzner wird derweil gemeinsam mit Marcel Goslar in der neuen Spielzeit als Co-Trainer fungieren.


Philippe und Bičakčić weg – Defensive neu formiert und verjüngt
Der Sommer brachte große Veränderungen im Kader. Besonders schmerzhaft: Der Abgang von Rayan Philippe, dem besten Torschützen mit 13 Ligatreffern der vergangenen Spielzeit. Der Franzose wechselte für eine Ablösesumme von rund 2,5 Millionen Euro zum Hamburger SV. Auch Routinier Ermin Bičakčić, lange Rückhalt in der Innenverteidigung, erhielt keinen neuen Vertrag. Beide Spieler prägten die jüngste Vergangenheit der Eintracht.


Doch der Klub reagierte: Mit dem 23-jährigen Türken Erencan Yardimci wurde ein hoffnungsvolles Talent von Bundesligist TSG 1899 Hoffenheim ausgeliehen. Für die Defensive wurden derweil mit Louis Breunig (21/Jahn Regensburg) und Lukas Frenkert (24/Preußen Münster) zwei junge Innenverteidiger mit Zweitligaerfahrung verpflichtet, die neue Stabilität bringen sollen. Zudem kamen Innenverteidiger Kevin Ehlers (24) von Dynamo Dresden, Rechtsverteidiger Mehmet Can Aydin (23) von Schalke 04 und auf Leihbasis Frederik Jäkel (24) von RB Leipzig. Die Abwehr wird somit deutlich verjüngt und perspektivisch aufgestellt.

Im Mittelfeld bleibt Lino Tempelmann eine zentrale Figur – nach seiner Leihe wurde er fest von Schalke 04 verpflichtet. Der 26-Jährige überzeugte in der Rückrunde und wird als Motor im Zentrum erwartet. Ebenfalls im zentralen Mittelfeld Akzente setzen soll Neuzugang Robin Heußer (27), der von Ligakonkurrent Karlsruher SC an die Hamburger Straße gelotst wurde.
Auftakt mit Anspruch – Magdeburg, Fürth, Karlsruhe
Der Spielplan verlangt der neuen Eintracht direkt einiges ab. Zum Start am Sonntag, 3. August (Anstoß: 13.30 Uhr) reist die Mannschaft am 1. Spieltag zum Vorjahresfünften 1. FC Magdeburg. Knapp eine Woche später, am Samstag, den 9. August (Anstoß: 13 Uhr), steht dann das erste Heimspiel gegen Greuther Fürth an. Am dritten Spieltag wartet am Samstag, den 23. August (Anstoß: 13 Uhr), auswärts der Karlsruher SC.

Gerade auswärts hatte Braunschweig in der Vergangenheit Schwierigkeiten – Stabilität in der Defensive und eine schnell eingespielte Achse werden deshalb entscheidend sein.
Knallerspiel zum Auftakt des DFB-Pokals
Zum Auftakt des DFB-Pokals steht Eintracht Braunschweig derweil vor einer echten Bewährungsprobe. Mit dem VfB Stuttgart gastiert am Dienstag, den 26. August (Anstoß: 20.45 Uhr) der amtierende Pokalsieger und Champions-League-Teilnehmer im Eintracht-Stadion an der Hamburger Straße.

Die Rollen sind klar verteilt: Der Zweitligist geht als Außenseiter in die Partie, will sich vor heimischer Kulisse aber keineswegs verstecken und hofft auf eine magische Fußballnacht unter Flutlicht.
Der VfB Stuttgart reist mit viel Selbstvertrauen nach Niedersachsen. Nach dem Pokaltriumph 2024 und einer starken Bundesligasaison zählt das Team von Sebastian Hoeneß erneut zu den Topfavoriten im Wettbewerb. Für Stuttgart ist ein Weiterkommen Pflicht – doch der Pokal hat bekanntlich seine eigenen Gesetze.
Aufbruchstimmung und der Wunsch nach einer klaren Spielidee
Eintracht Braunschweig geht mit einer Mischung aus Neuanfang und Aufbruchsstimmung in die Saison. Mit Backhaus steht ein Trainer an der Seitenlinie, der für Leidenschaft und Klarheit steht. Der Verlust von Philippe und Bičakčić reißt zweifellos Lücken, doch der gezielte Fokus auf entwicklungsfähige Spieler zeigt, dass der Klub nicht nur kurzfristig denkt.
Das Ziel: Ein sicherer Platz im Mittelfeld, verbunden mit einer stabileren Hinrunde als in der Vorsaison und einer erkennbaren Spielidee. Gelingt es, die neuen Impulse in Ergebnisse zu verwandeln, darf man an der Hamburger Straße vorsichtig auf ruhigere Zeiten hoffen.