Unternehmen im Landkreis Wolfenbüttel setzen auf Klimabilanz – für mehr Nachhaltigkeit, sinkende Kosten und starke Wettbewerbsvorteile.
Unternehmen im Landkreis Wolfenbüttel setzen auf Klimabilanz – für mehr Nachhaltigkeit, sinkende Kosten und starke Wettbewerbsvorteile.

Energiewende im Kreis Wolfenbüttel: Unternehmen starten durch

zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 08. Oktober 2025, 15:26 Uhr

Die Energiewende ist mehr als ein politisches Schlagwort. Die stellt Unternehmen vor große Herausforderungen, bietet aber auch handfeste Chancen. Wie Betriebe im Landkreis Wolfenbüttel diese Chancen nutzen und sich fit für die Zukunft machen können, zeigte der Workshop „Klimabilanz erstellen“, wie eine Mitteilung der Wirtschaftsförderung des Kreises beschreibt. Der Kurs wird veranstaltet von der Wirtschaftsförderung im Landkreis Wolfenbüttel GmbH gemeinsam mit der Regionalen EnergieAgentur (REA) und erfahrenen Energieberaterinnen und -beratern.

Ziel der Veranstaltung ist es, Unternehmen dabei zu unterstützen, ihre CO₂-Bilanz zu ermitteln – und daraus konkrete Maßnahmen für mehr Energieeffizienz und Nachhaltigkeit abzuleiten.

Eine Klimabilanz erfasst die Treibhausgasemissionen eines Unternehmens. Sie zeigt auf, wo CO₂ entsteht, beispielsweise durch Strom- und Wärmeverbrauch, Fuhrpark oder Geschäftsreisen. Ziel ist es, diese Emissionen zu reduzieren und langfristig klimaneutral zu wirtschaften.

Zahlen kennen, Potenziale heben

„Die CO₂-Bilanz ist eine wichtige Grundlage, um zu verstehen, wo die Emissionen im Unternehmen entstehen“, betonte Energieberater Stefan Schmidt-Kolberg von der Firma skando energie. Dabei spiele es keine Rolle, ob die Bilanz gesetzlich vorgeschrieben sei – entscheidend sei der Nutzen: Nur wer seinen Energieverbrauch kennt, kann gezielt gegensteuern und Einsparpotenziale nutzen.

Unterstützt urden die Unternehmen im Workshop von einem Team aus Energieexperten: Aiko Müller-Buchzik (ReNOB), Dirk Tiemann und Alexandra Düe (BraWo GE Consulting), Stefan Schmidt-Kolberg sowie Rosa Shahnazari (AGIMUS GmbH) standen den Betrieben mit Fachwissen und Praxisnähe zur Seite. In einer anschließenden Arbeitsphase erstellten die Teilnehmenden unter Anleitung ihre individuelle Klimabilanz.

Nachhaltigkeit als Wirtschaftsfaktor

Gleich zu Beginn machte Niklas Krüger von der REA deutlich, warum sich der Aufwand lohnt: Eine eigene Klimabilanz mache Unternehmen unabhängiger von steigenden Energiepreisen und CO₂-Kosten – und stärke ihre Position in der Lieferkette. Denn Nachhaltigkeit wird zum Wettbewerbsfaktor.

„Ohne eine eigene Klimabilanz wird es künftig schwierig, als Lieferant berücksichtigt zu werden“, warnte Aiko Müller-Buchzik. Fehlen belastbare Zahlen, müssten Unternehmen oft pauschal hohe Emissionswerte annehmen – mit teuren Folgen. Nicht zuletzt beeinflusse eine schlechte Nachhaltigkeitsbewertung auch die Finanzierung: „Banken und Versicherungen schauen heute genau hin“, ergänzte Dirk Tiemann. Wer hier schlecht abschneide, zahle drauf – durch höhere Zinsen oder Prämien.

Gemeinsam für eine starke Region

Die Resonanz auf den Workshop war durchweg positiv. Theresa Scholz von der Wirtschaftsförderung zeigte sich beeindruckt von der Offenheit der Unternehmen: „Viele Betriebe haben erkannt, dass sie mit einer guten Datengrundlage nicht nur Kosten senken, sondern auch ihre Wettbewerbsfähigkeit langfristig sichern können.“

Auch Maike Brose von der REA hob die Bedeutung der Zusammenarbeit hervor: „Die Energiewende gelingt nur im Zusammenspiel von Wirtschaft, Politik und Gesellschaft. Veranstaltungen wie dieser Workshop bringen alle Akteure zusammen – das ist entscheidend.“

Projekt Energiewende: Jetzt ist die Zeit zu handeln

Der Workshop ist Teil des Projekts „Energiewende“ der Wirtschaftsförderung im Landkreis Wolfenbüttel. Das Projekt wird durch die Stiftung Zukunftsfonds Asse gefördert. „Wir wollen Unternehmen motivieren, jetzt aktiv zu werden. Wer heute in Energieeffizienz investiert, sichert sich morgen Unabhängigkeit, Liefersicherheit – und einen echten Wettbewerbsvorteil“, sagte Projektleiter Thomas Löhr.

Die Botschaft an die Unternehmen im Landkreis ist klar: Nutzen Sie die Chance, Ihren Energieverbrauch zu senken – und stärken Sie Ihre Zukunftsfähigkeit. Unterstützung gibt es direkt vor Ort: Für eine Beratung können sich interessierte Betriebe per Mail an Energiewende@wirtschaftsfoerderung-lkwf.de wenden.

Beitragsbild: Rosa Shahanzari half während des Workshops den Teilnehmenden. Foto: Wirtschaftsförderung Wolfenbüttel

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