In der Außerhausverpflegung spielen Bio-Lebensmittel aktuell eine eher untergeordnete Rolle. Genau das soll das neue Projekt „Mehr Bio in der Gemeinschaftsverpflegung“ des Niedersächsischen Ministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (ML) ändern.
„Oft sind es Vorbehalte, dass entsprechende Angebote mit hohen Preissteigerungen verbunden wären und daher die Nachfrage sinken könnte“, sagt Ministerin Miriam Staudte im Rahmen des ersten Treffens von. Gehe man es richtig an, kosten Bio-Produkte genauso viel wie konventionell hergestellte Produkte.
Das will das Ministerium auch in Braunschweig und in den Landkreisen Helmstedt und Wolfenbüttel umsetzen.
Projekt soll Bio-Produkte in Kantinen bringen
„Genau hier setzt unser Vorhaben an. Wir wollen Einrichtungen der Außerhausverpflegung wie Kantinenbetreibende in Unternehmen, Krankenhäusern, Schulen oder auch Kindertagesstätten durch Vernetzungsveranstaltungen und ein spezielles Coachingangebot gezielt unterstützen“, erklärt Staudte das Projekt.
„Wir sehen hier viel Potenzial für niedersächsische Erzeugnisse aus dem Ökolandbau. Für unsere Landwirtschaft ist das auf jeden Fall ein attraktiver und wertvoller Absatzmarkt.“
Die Marketing Gesellschaft Niedersachsen ist als Fachorganisation für Agrarmarketing mit der Projektleitung betraut worden. Sie soll entsprechende Betriebe dabei zu unterstützen, tragfähige Liefer- und Absatzbeziehungen mit Einrichtungen der Außerhausverpflegung aufzubauen. Die Gesellschaft will damit insbesondere zunächst in den Ökomodellregionen beginnen.
Angebote auf Bio-Küche abgestimmt
So sollen Speisepläne der teilnehmenden Anbieter auf eine regionale, saisonale Bio-Küche abgestimmt werden und dabei den nationalen Regelungen folgen, die speziell auf die Belange der Außer-Hausverpflegung zugeschnitten sind und den Standards der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) entsprechen.
Im weiteren Verlauf des Projektes folgen dezentrale Veranstaltungen in verschiedenen Regionen Niedersachsens. Während derer versucht die Landesgesellschaft, Betreibende von Gemeinschaftsverpflegungen für das modulare Coaching- und Qualifizierungsprogramm zu gewinnen. Außerdem versucht sie, weitere Akteure wie Landwirte, Direktvermarktende, verarbeitende Betriebe oder den Fachgroßhandel mit ihnen zu vernetzen.
Ziel des Projekts ist es, praxisnahe Handlungsempfehlungen für eine nachhaltige Weiterentwicklung der Bio-Gemeinschaftsverpflegung in Niedersachsen zu transportieren. Zudem will die Gesellschaft erreichen, dass möglichst viele Kantinen und Betriebe der Außerhausverpflegung nach dem Coaching eine Zertifizierung nach der Bio-Außer-Haus-Verpflegungsverordnung (Bio-AHVV) in Bronze, Silber oder Gold anstreben. Zum Abschluss des Projektes sollen Betriebe als „Bio-Leuchttürme“ ausgezeichnet werden.
Beitragsbild: In Kantinen in Niedersachsen sollen Bio-Produkten Standard werden können. Foto: Stock