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Die Gemeinde Lehre ist nun offiziell eine „Kinderfreundliche Kommune“. Die Ehrung ist aber Auszeichnung und Auftrag zugleich.
Die Gemeinde Lehre ist nun offiziell eine „Kinderfreundliche Kommune“. Die Ehrung ist aber Auszeichnung und Auftrag zugleich.

Lehre ist eine „Kinderfreundliche Kommune“

zuletzt aktualisiert: Freitag, 31. Oktober 2025, 08:05 Uhr

Die Gemeinde Lehre ist nun offiziell eine „Kinderfreundliche Kommune“. Am Mittwoch, den 29. Oktober, wurde die Kommune mit dem gleichnamigen Siegel ausgezeichnet. Damit würdigt der Verein Kinderfreundliche Kommunen e.V. das Engagement der Gemeinde für die Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention auf lokaler Ebene.

Mit dem Siegel verpflichtet sich die Gemeinde im Landkreis Wolfenbüttel, die Rechte von Kindern und Jugendlichen dauerhaft zu stärken und regelmäßig überprüfen zu lassen, wie gut das gelingt. Der Verein, der vom Deutschen Kinderhilfswerk und UNICEF Deutschland getragen wird, begleitet die Kommune in einem mehrjährigen Prozess.

Anerkennung und Verpflichtung zugleich

Bürgermeister Andreas Busch sprach bei der Verleihung von einem bedeutenden Schritt für die Gemeinde. „Die Zertifizierung als Kinderfreundliche Kommune ist für Lehre Anerkennung und Verpflichtung zugleich“, sagte er. „Kinder sehen die Welt oft mit einer Offenheit, die Erwachsene inspiriert – oder wie Winnie Puuh sagt: ‚Manchmal nehmen die kleinsten Dinge den größten Platz in deinem Herzen ein.‘ Diese Haltung wollen wir in unserer Kommune leben, indem wir die Kinderrechte mit Leben füllen und gemeinsam, Jung und Alt, weiterentwickeln.“

Beteiligung junger Menschen im Mittelpunkt

Auch Dr. Heide-Rose Brückner, Senior-Consultant des Vereins, lobte die Gemeinde für ihren Aktionsplan. Dieser zeige, wie engagiert Lehre die Mitbestimmung junger Menschen fördere. Im Zentrum stehe das Kinder- und Jugendbüro als niedrigschwellige Anlaufstelle, die Kinder und Jugendliche bei ihren Anliegen unterstütze. Außerdem werde ein verbindliches Beteiligungskonzept mit Qualitätsstandards entwickelt, an dem junge Menschen aktiv mitarbeiten.

„Lehre schafft Strukturen, die echte Partizipation ermöglichen und die Stimmen junger Menschen direkt in Entscheidungen einbinden“, betonte Brückner.

Fokus auf Beteiligung und sichere Räume

Die Sachverständigen Clemens Klikar und Jan Westermann vom Verein hoben hervor, dass sich die Gemeinde der Aufgabe mit „vollem Engagement, Kreativität und beachtlicher Netzwerkarbeit“ stelle. Im Aktionsplan liege ein Schwerpunkt darauf, Daten über sogenannte Gefahren- und Angsträume zu erheben, um gezielt Verbesserungen anzustoßen.

Wichtig sei nun, „verbindliche Abläufe zu etablieren, damit Kinder und Jugendliche Rückmeldung zu ihren Anliegen erhalten“, sagten die Experten.

Langfristiger Prozess für Kommune

Das Programm „Kinderfreundliche Kommune“ läuft jeweils über vier Jahre. Nach einer Bestandsaufnahme und Beteiligungsrunden mit Kindern und Jugendlichen wird ein Aktionsplan entwickelt, der vom Gemeinderat beschlossen und anschließend vom Verein geprüft wird.

Erst danach erfolgt die Siegelvergabe – wie jetzt in Lehre. Nach Ablauf der vier Jahre kann das Programm verlängert werden.

Seit mehr als zehn Jahren begleitet der Verein Städte und Gemeinden auf ihrem Weg zu mehr Kinderfreundlichkeit. Bundesweit sind inzwischen über 60 Kommunen Teil des Netzwerks – darunter Köln, Potsdam, Regensburg, Papenburg, Hanau, Wolfsburg und nun auch Lehre.

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