MTV-Handballer starten mit Sieg in Würzburg in Aufstiegsrunde

zuletzt aktualisiert: Dienstag, 20. Mai 2025, 13:38 Uhr

Welch ein Auftakt! Der MTV Braunschweig setzt sich in Spiel eins der Aufstiegsrunde zur 2. Liga gegen die Würzburger Wölfe durch. 35:33 (23:16) heißt es nach den ersten 60 Minuten, somit gehen die Braunschweiger mit zwei Toren Vorsprung in das Rückspiel am Samstag in der Alten Waage.

Gänsehaut-Atmosphäre in der Tectake-Arena

Wer im Halbfinal-Hinspiel in Unterfranken nicht zugegen war, dem sei gesagt: Die mit 2.700 Zuschauern ausverkaufte Tectake-Arena war ein einziges Tollhaus, die Partie mitreißend und spannend bis zum Schluss, die wundervolle Atmosphäre eines Aufstiegsspiels würdig. Kurzum: Ein besonderer Abend eines sportlich besonderen Ereignisses.

Perfekte erste Hälfte, zittriger zweiter Durchgang

Welches die Braunschweiger in der ersten Hälfte ob ihres nahezu perfekten Spiels dominierten. Und welches sie beinahe aus der Hand gaben, da die Würzburger im zweiten Durchgang in der Abwehr offensiver agierten und im Angriff mehr Wirksamkeit walten ließen. Doch Philipp Krause und seine Teamkollegen bewahrten Ruhe und schafften es, sich gegen die Gastgeber und 2.700 Wölfe-Fans durchzusetzen. Sehr zur Freude der mitgereisten Braunschweig-Anhänger, die ihre Mannschaft ebenfalls lautstark unterstützten.

Coach Mudrow bleibt gelassen

Volker Mudrow, der entgegen vieler anderer Partien auffallend ruhig an der Seitenlinie coachte, freute sich nach dem Schlusspfiff über den Sieg; Euphorie zeigte er aber keine. „Dieser Abend ist eine Momentaufnahme. Sagen wir es so: Unsere Ausgangslage ist nach dem Hinspiel nicht schlechter geworden.“ Lobende Worte hatte er aber auch parat: „Kompliment an meine Mannschaft. Egal, ob wir hoch führen oder es knapp zugeht, die Jungs werden nicht nervös.“ Es sei ihre Stärke, Ball für Ball zu spielen und sich nicht aus dem Konzept bringen zu lassen.

Das bestätigt auch Linksaußen Bela Pieles: „Wir lassen in der zweiten Hälfte ein, zwei Bälle liegen, so dass Würzburg wieder herankommt. Die haben super gekämpft. Aber wir sind ruhig geblieben und haben das gut zu Ende gebracht.“

Mit dem 35:33-Sieg im Hinspiel bei den Würzburger Wölfen haben die Drittliga-Handballer vom MTV Braunschweig einen ersten Schritt in Richtung Aufstiegsfinale gemacht. Entsprechend groß war der Jubel beim den Spielern nach dem Abpfiff
Mit dem 35:33-Sieg im Hinspiel bei den Würzburger Wölfen haben die Drittliga-Handballer vom MTV Braunschweig einen ersten Schritt in Richtung Aufstiegsfinale gemacht. Entsprechend groß war der Jubel beim den Spielern nach dem Abpfiff

Analyse der Spielphasen: Dominanz und Durchhaltevermögen

Ein genauerer Blick aufs Spiel: In den ersten 30 Minuten war der MTV, wie schon erwähnt, unfassbar stark. Das Angriffsspiel mit dem Dreiergespann Philipp Krause, Jan Mudrow und Tim Otto als Lenker war sehr variabel, so dass sowohl die Außen als auch die Kreisläufer sehr gut in Szene gesetzt wurden. Auch die Abwehr stand sehr gut. Es gab lediglich ein Manko: dass man sich zu viele Treffer aufs leere Tor fing. Und das immer wieder dann, wenn Braunschweig mittels Überzahlspiel traf und Würzburg durch die schnelle Mitte blitzschnell umschaltete und erfolgreich war, bevor Timon Serbest beziehungsweise Niklas Mellmann zurück auf der Platte waren. Volker Mudrow behielt die 7 gegen 6-Taktik dennoch bei, denn die Rechnung ging trotzdem auf: Mit sieben Toren Vorsprung ging es in die Pause.

Würzburgs Comeback-Versuch in Hälfte zwei

Hatte Würzburg gegen Ende des ersten Durchganges beinahe konsterniert gewirkt, präsentierte sich in der zweiten Hälfte ein ganz anderes Team. Bei einer offensiveren Abwehr wurde Jan Mudrow per Manndeckung quasi isoliert, der MTV konnte seine Angriffe oft nicht mehr flüssig durchziehen. Die Unterfranken witterten ihre Chance und nutzten ein, zwei Gäste-Fehlwürfe zur Aufholjagd. Ihr wiedergewonnenes Selbstbewusstsein zeigte sich etwa in einem wunderbaren Kempa-Tor zum 23:26.

Der Schlussspurt: Braunschweig bleibt cool

Zwar konnte sich Braunschweig immer mal wieder etwas absetzen, doch blieb Würzburg hartnäckig. Fünf sowie anderthalb Minuten vor Schluss hatte man nur noch ein Tor Rückstand – die Halle kochte, der Ausgleich lag in der Luft. Aber es kam anders: 40 Sekunden waren noch auf der Uhr, als der starke Nikolaos Tzoufras cool blieb und zum 35:33 traf. Die Würzburger schafften es dann nicht, noch einmal gefährlich zu werden.

Alles offen – mit leichtem Vorteil für den MTV

Nun bleibt bis Samstag Zeit, das Spiel zu analysieren und an der einen oder anderen Stellschraube zu drehen. Ein weiterer Erfolg würde dem MTV fürs Erreichen des Finales reichen. Unter bestimmten Konstellationen könnte man sich auch eine Niederlage leisten, doch damit möchte sich niemand aus Braunschweig beschäftigen. Ein Sieg ist das erklärte Ziel.

Spielschema:

MTV: Niklas Mellmann, Timon Serbest, Eike Engelbrecht; Benjamin Peitsaro, Tim Otto (3), Philipp Krause (12/5), Lukas Friedhoff (1), Jan Mudrow (5), Niklas Wolters (2), Nikolaos Tzoufras (5), Bela Pieles (5), Philipp Neubauer (2), Jan-Bennet Kanning, Tim Lietz, Elias Opitz.

Würzburg: Moritz Ebert (2), Marko Bogojevic; Jonas Krenz, Dominik Schömig (2/1), Jona Reidegeld (4), Felix Karle (4), Patrick Schmidt (4), Steffen Kaufmann (1), Tim Bauder (1), Florian Schmidt (1), Malte Dederding (4), Michel Reitemann (7), Oliver Nielsen, Luis Franke (2), Alexander Merk (1).

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