In der Stadtratssitzung der Stadt Schöppenstedt am Donnerstag, den 18. September 2025 wurde ein neues Radverkehrskonzept vorgestellt. Das Konzept ist auf 10 bis 15 Jahre angelegt und soll eine nachhaltige Verbesserung des Radverkehrs der Stadt ermöglichen.
Ziele des neuen Konzepts
Der Fokus bei der Entwicklung lag auf dem Alltagsradverkehr, der deutlich sicherer und attraktiver gestaltet werden soll, damit mehr Menschen auf das Rad umsteigen. Die kurzfristige Umsetzbarkeit der Maßnahmen war ebenfalls einer der Hauptaugenmerke.
Um diese Ziele erreichen zu können, wurde zunächst eine Bestandsaufnahme der Infrastruktur der Stadt vorgenommen. Es kristallisierten sich einige Handlungsansätze heraus. Nutzungskonflikte mit dem Kfz-Verkehr müssen ausgeräumt werden, an manchen Stellen fehlt es an intuitiver Führung im Straßenverkehr und es gibt zu wenig Querungsmöglichkeiten.
Miteinbezug der Öffentlichkeit
Am Montag, den 3. März 2025 fand als Auftakt ein erfolgreicher Workshop zum Thema im Rathaus in Schöppenstedt statt. Dort sammelten die Teilnehmer bereits erste Mängel- und Problemstellen. Am Dienstag, den 1. April ging es in die nächste Runde: Eine Planungsradtour ermöglichte tiefere Einblicke in den Straßenverkehr Schöppenstedts.

Die Radtour umfasste verschiedene Stationen, war mehrere Kilometer lang. Ziel war eine Probe aufs Exempel. In der Praxis sollen nicht nur weitere Mängel festgestellt, sondern auch ein Gefühl für Verbesserungsmöglichkeiten entwickelt werden.
Es gab auch die Möglichkeit, sich online am Radverkehrskonzept zu beteiligen. Über das Portal meldooPLUS konnten Problemstellen markiert und Vorschläge zur Verbesserung eingereicht werden.
Drei Schlüsselmaßnahmen wurden vorgeschlagen
An den Straßen Wallpforte und An der Plantage könnte eine Fahrradstraße errichtet werden. Das bedeutet die Markierung von Zufahrten, die Bevorrechtigung von Radfahrern gegenüber Einmündungen, die Schranke würde entfernt und durch einen barrierefreien Modalen Filter ersetzt.
Modale Filter sind dazu da, um unerwünschte Verkehrsarten herauszufiltern, während den erwünschten Verkehrsteilnehmern, wie Rad- oder Rollstuhlfahrern, der Durchgang ermöglicht wird. Ein bekanntes Beispiel dafür sind Poller, die Autos den Zugang zu Fußgängerzonen unmöglich machen.
Die Bahnhofstraße (B82) könnte einen einseitigen Schutzstreifen erhalten in Kombination mit einer ebenfalls einseitigen Piktogrammkette.
Bei einer Piktogrammkette werden in regelmäßigen Abständen weiße Fahrradsymbole mit Richtungspfeilen auf der Fahrbahn aufgebracht. Die Piktogramme sollen den Verkehr klarer strukturieren und für weniger Irritationen sorgen.
Die letzte präsentierte Maßnahme betrifft die Bansleber Straße und die Neue Straße. Dort wäre die Markierung eines Schutzstreifens bzw. einer Piktogrammkette ebenso sinnvoll, zuzüglich eines ausgeweiteten Radaufstellstreifens.
Beitragsbild: Die Radfahrer posieren für ein Foto, bevor sie sich auf den Weg machen.