Die Spannung steigt, die Aufstiegsrunde zur 2. Liga steht für die Handballer des MTV Braunschweig unmittelbar bevor. Los geht’s am Samstag, 17. Mai, um 18.30 Uhr mit dem Halbfinal-Hinspiel bei den Würzburger Wölfen. Wie groß ist die Vorfreude? Wer gilt als Favorit, wie stehen die Chancen auf einen Erfolg? „MTV-Urgestein“ Niklas Wolters (27) steht im Interview Rede und Antwort.
Niklas, von 1 bis 10 – wie groß ist deine Vorfreude auf die Aufstiegsrunde?
Die liegt eindeutig bei 10! Ich habe richtig Bock. Das sind immer coole Spiele, die richtig Spaß machen. Und die Stimmung ist eine ganz besondere. Natürlich war die Saison sehr lang und kräftezehrend, aber ich freue mich riesig.
Ihr seid das dritte Jahr hintereinander in der Aufstiegsrunde. Ist die Vorfreude im Vergleich zu den Vorjahren kleiner, da ihr das Prozedere ja schon kennt?
Da gibt es keinen großen Unterschied. Beim ersten Mal wollten wir schauen, was passiert, beim zweiten Mal dachten wir: Okay, jetzt wollen wir schon gern aufsteigen. Und dieses Jahr wollen wir den Aufstieg auf jeden Fall schaffen.
Wie groß sind die Chancen?
Gute Frage. In diesen Spielen kann so viel passieren, siehe Ferndorf im letzten Jahr. Ferndorf war wahrscheinlich das beste Team aller vier Staffeln, aber die Qualität, um sie zu schlagen, hatten wir. Wir waren auf Augenhöhe. Bis auf die letzte Viertelstunde im Hinspiel, die uns den Aufstieg gekostet hat. Wenn wir es also dieses Mal schaffen, in allen Partien 60 Minuten unser Spiel durchzuziehen, dann haben wir eine echte Chance und sind schwer zu schlagen.
Ist die Qualität eurer Mannschaft im Vergleich zum vergangenen Jahr gestiegen?
Vielleicht sind wir noch besser als vor einem Jahr. Wir haben uns wenig verändert, was den Kader angeht, und sind deshalb noch eingespielter. Man merkt einfach, dass wir sehr gut aufeinander abgestimmt sind und uns blind verstehen.
Welche Stärken zeichnen das Team besonders aus?
Unsere größte Stärke ist die Abwehr, zudem haben wir ein sehr gutes Zusammenspiel mit unseren Torhütern. Wenn Timon Serbest und Niklas Mellmann einen guten Tag erwischen, können sie auch mal ein Spiel allein entscheiden. Unser 7-gegen-6 ist auch ein großer Vorteil. Woran wir noch arbeiten müssen, ist die zweite Welle. Aber das trainieren wir gerade recht intensiv.

Ihr startet am Samstag auswärts in Würzburg. Habt ihr die Mannschaft schon intensiver studiert?
Wir haben uns die erste Halbzeit gegen Pforzheim auf Video angeschaut. Würzburg ist schon eine gute Mannschaft mit starken Einzelspielern. Malte Dederding zum Beispiel kennen wir aus seiner Braunschweiger Zeit bestens.
Gibt es einen Favoriten in diesem Halbfinale?
Schwer zu sagen, ich kann die Süd-Staffel nicht so gut einschätzen.
Würzburg hat in den Ligaspielen sechs Mal verloren und zwei Mal unentschieden gespielt, ihr habt nur eine Niederlage und drei Unentschieden …
Wir werden sehen. Für das 7-gegen-6, unser Aushängeschild, werden die sich sicher was ausdenken.
Ist es von Vorteil, dass ihr erst auswärts spielt und dann vor eigenem Publikum?
Ich denke schon. Wir wollen uns im ersten Spiel eine gute Ausgangslage erarbeiten und im Heimspiel dann die Entscheidung bringen. Die Fans im Rücken sind ein großer Faktor. Dass das Spiel in der Alten Waage innerhalb weniger Stunden ausverkauft war, ist ein cooles Gefühl. Die Fans glauben daran, dass wir den Aufstieg schaffen.
Es werden auch Fans nach Würzburg reisen und euer Team unterstützen. Wie bewertest du dieses Fanengagement?
Ich habe gehört, dass unter anderem der Harzblock vertreten ist. Ich kann nur immer wieder betonen, dass sie eine absolute Bereicherung sind. Es ist so ein cooles Gefühl, dass sich Fans stundenlang ins Auto setzen, um uns anzufeuern.
Gibt es eine besondere Vorbereitung, was den Ablauf angeht?
Wir reisen einen Tag eher nach Würzburg, um am Spieltag nicht im Bus sitzen zu müssen. Ich bin gespannt, wie das sein wird. Ansonsten ist alles wie gehabt, auch was das Training angeht.
Euer Team wird sich in der kommenden Saison auf einigen Positionen verändern. Jan Mudrow wechselt zu Lemgo in die Bundesliga, Philipp Krause studiert ein halbes Jahr in den USA, Philipp Neubauer geht auf Reisen, Benjamin Peitsaro zieht es zurück nach Skandinavien. Spielt das eine Rolle für die Aufstiegsrunde, hat man das im Hinterkopf?
Überhaupt nicht! Wir sind voll auf die Spiele konzentriert.