Anfang November hält ein Professor der Universität Wien einen Vortrag in Helmstedt. Wie der Landkreis mitteilt, hält Dr. Philipp Philhofer am Donnerstag, den 6. November, im Juleum den nächsten Quartalsvortrag zur Helmstedter Universitätsgeschichte.
Die Veranstaltung startet um 18 Uhr und findet passenderweise in der ehemaligen Universitätsbibliothek Helmstedt statt.
Pilhofer wird über den studentischen Alltag und die Unterrichtspraxis an der Universität Helmstedt um 1600 sprechen.
Lehre und Lernen verwebter
Das Studium war vor über 400 Jahren ein ganz anderes als heute. Auch das Zeil einer akademischen Ausbildung unterschied sich grundlegend von heutigen Motiven.
Längst nicht jeder Student strebte nach einem akademischen Abschluss, vielen genügte der zeitweilige Besuch einer Universität und folgte einem deutlich anderen Bildungsideal. Der gebildete Mensch, nicht der ausgebildete Mensch war das Ideal.
Nur ein Teil der Studenten lebte in einer Burse, vergleichbar mit einem Studentenwohnheim, die Mehrzahl wohnte zur Untermiete im Haushalt eines Professors, in dem die Lehrenden und Lernenden eine zumeist enge Studien- und Sozialgemeinschaft bildeten.
Andere Lebenswirklichkeit
Der Vortrag führt ein in eine frühmoderne Studienwirklichkeit, die sich deutlich von der Gegenwart unterscheidet, zugleich aber eine wichtige Etappe im Werden der modernen Wissenschaften darstellt.
Der Vortrag von Prof. Pilhofer bildet den Abschluss der diesjährigen
Vortragsreihe zur Helmstedter Universitätsgeschichte. Die Reihe wird im kommenden Jahr, in dem das 450. Jubiläum der Eröffnung der Universität Helmstedt begangen wird, im Rahmen eines umfangreichen Festprogrammes fortgesetzt.
Der Besuch der Veranstaltung ist kostenfrei und eine Anmeldung nicht erforderlich.
Pilhofer lehrt zu christlicher Kirche
Prof. Dr. Philipp Pilhofer ist am Institut für Kirchengeschichte, Christliche Archäologie und Kirchliche Kunst der Universität Wien tätig. Dort lehrt er Kirchengeschichte mit einem Schwerpunkt auf der Geschichte der Reformation und des Protestantismus.
Die Geschichte der theologischen Ausbildung und die Kulturgeschichte des Studierens zählen zu seinen Forschungsschwerpunkten.
Beitragsbild: Der Vortrag wird im Juleum stattfinden. Foto: Stock